Erst kam der Hamas-Terror, dann die israelische Reaktion.
Ohne jetzt die ganze Rede gehört zu haben, habe ich Mühe mit dieser Aussage, wenn sie denn so gemeint war dass die Hamas am Anfang dieser jetzt so dramatischen Situation steht.
Das Massaker vom 07. Oktober war ein furchtbares Verbrechen und durch nichts gerechtfertigt. Aber es ist auch nicht im luftleeren Raum entstanden. Die Hamas zieht ihre Macht aus der Verzweiflung und Wut der Palästineneischen Bevölkerung und die ist wiederum Ergebnis von jahrzehntelanger Unterdrückung und Diskriminierung durch den Staat Israel. Es gibt eine sehr lange Vorgeschichte, bei der keine Seite gut aussieht. Ich kenne keine Nahost-Expertin, die eindeutige Antworten auf Fragen wie 'wer hat angefangen' oder 'wer ist schuld' hat.
Die Eskalation war beiden Seiten willkommen - der Israelischen Regierung und der Hamas. Für das Schicksal der Zivilbevölkerung - der Gegenseite, aber auch der eigenen - scheinen sie sich nicht zu interessieren.
Das hängt auch davon ab, ob die Geflüchteten ihre Rechte kennen, sie einfordern und sich an Arbeitskampfmaßnahmen beteiligen. Da sind meiner Meinung nach - soweit vorhanden - Gewerkschaften und Betriebsräte gefordert, aktiv auf diese Menschen zuzugehen.
Kenne es leider auch in meiner Klinik, dass Mitarbeitys, die noch nicht so lange in Deutschland sind, schamlos ausgenutzt werden. Da wird Arbeitsrecht mit Füßen getreten, weil jeder weiß dass diese Leute eh nicht klagen. Was ich selber schon mitgehört habe: "Du musst dich nicht krankmelden, wir haben jemanden gefunden, der deine Dienste mit dir tauscht. Gute Besserung!".