Wir reden hier von einer relativ jungen Partei und das Wahlprogramm ist immer nur die halbe Wahrheit. So genau kann das niemand sagen.
Zumindest im EU-Parlament sind die deutschen Vertreter von Volt in der Grünen-Fraktion Greens/EFA und nicht bei ALDE/RE. Das ist schon eine Positionierung.
Dann ist da vielleicht auch noch ein gewisser Bias in deiner Fedi-Bubble (nicht negativ gemeint). Die Lindner-Wissing-FDP ist für viele ein Negativbeispiel. Zu Recht. Wäre es nicht angemessen, anstelle der FDP eine liberale Partei zu etablieren?
Ich kann nur für mich sprechen: Wenn Volt hinter ihrem Wahlprogramm steht, nehme ich gerne in Kauf, dass die Partei sich nicht klar einem ideologischen Lager zuordnen lässt. Was soll das überhaupt heißen, eine Tendenz zum Neoliberalismus? Selbst die SPD hat vor gefühlt 100 Jahren ihren Frieden mit dem Kapitalismus geschlossen, da gab es den Begriff des Neoliberalismus noch gar nicht. Wir alle sind der Neoliberalismus.
Ich verstehe die Kritik, die in der Luft liegt. Volt kann wohl eine FDP 2.0 werden. Volt kann auch wieder verschwinden. Volt kann aber auch ein Angebot sein, Liberalismus neu zu denken. Und wie du schreibst im Wahlprogramm, ja, das ist graue Theorie, da findet sich erstmal wenig Böses.