Damit meine ich hauptsächlich gesundheitliche Sachen und Verhaltensweisen, die man falsch erlernt und die man nie korrigiert bekommt.
In meinem Fall waren es jahrelang, eigentlich schon immer, zwei Dinge: Atmen und Laufen.
Ja, das mag jetzt blöd klingen ("Ich bin zu blöd zu atmen"), aber das sind beides Sachen, die ich, seitdem ich es nun besser weiß, bei 80% der Leute falsch machen sehe. Fangen wir mal an:
Atmen
Ich habe gerade das Buch "Breath" von James Nestor zu Ende gelesen, und WOW! Die falsche Atmung erklärt so viele gesundheitlichen Probleme von mir und von Anderen.
Die meisten Leute hyperventilieren unbewusst. Nicht, wie man es akut bei einer Panikattacke machen würde (und dann umkippt), sondern chronisch und kaum bemerkbar. Und das hat fatale Folgen.
Damit Hämoglobin Sauerstoff in die Zellen, die es gerade benötigen, bringen und CO2 abtransportieren kann, muss das Blut sauer sein. Wenn der CO2-Gehalt im Blut durch Hyperventilation zu niedrig und der pH somit zu alkalisch ist, zirkuliert der Sauerstoff im Blut, kann aber nicht verwendet werden.
Besonders das Gehirn braucht davon aber viel und löst "Luftdurst" aus, wodurch man noch weiter hyperventiliert. Folgen davon sind ständige Erschöpftheit, Nervosität, und vieles mehr.
Außerdem atmen die meisten nicht auf die richtige Art und Weise.
Jeder, den ich kenne, atmet durch die Schultern und nicht in den Bauch.
Dadurch kriegt man u.a. Kopf-, Rücken-, Schulter- und Nackenschmerzen, da diese die anstrengende Arbeit des Zwerchfells übernehmen müssen.
Zudem atmet man das überschüssige CO2 nicht (korrekt) aus, was dann wiederrum zu Atemnot und Hyperventilation führt.
Oh, und super viele Leute sind Mundatmer. Das bringt wiederrum zahlreiche verheerende Folgen mit sich (Schlafapnoe/ Schnarchen und unerholsamer Schlaf, CO2-Mangel, verschobenes Gesicht, uvm.).
Laufen
Ich stehe mehr als 8 Stunden täglich auf den Füßen und bin auch sonst sehr aktiv, z.B. Joggen. Vor ein paar Jahren, als ich etwas mehr Joggen ging, bekam ich immer schlimmere Rücken- und Gelenkschmerzen, und das mit noch nicht mal 20.
Ursache waren meine Schuhe. Genauer gesagt, die, die jeder trägt. Durch diese trifft man, besonders beim Joggen, zuerst mit der Ferse auf, wodurch der Stoß nicht durch die Muskulatur, sondern die Gelenke und Wirbelsäule gefedert wird.
Als ich auf Barfußschuhe umgestiegen bin (Nein - nicht die hässlichen, die aussehen wie Handschuhe, meine sehen ganz normal aus) hatte ich in den ersten Wochen unfassbaren Muskelkater in den Füßen und Beinen, und danach nie wieder Probleme. Die Schmerzen waren weg und Laufen, besonders in der Natur, macht viel mehr Spaß!
Welche Sachen habt ihr euer Leben lang falsch gemacht? Welchen Rat würdet ihr euerem jüngeren Ich geben?
Richtig essen und trinken.
Auch wenn unsere Jäger-Sammler Körper Fleisch, Fett und Süßes geil finden, gibt es auch da natürliche Grenzen und der Körper lechzt irgendwann nach Gemüse und weniger süßem Obst.
Ich denke das Wichtigste ist es Mahlzeiten zu regelmäßigen Zeiten einzunehmen, nur soviel zu essen, wie man tatsächlich Hunger/Appetit hat und v.a. ausreichend Flüssigkeit ohne Zucker oder Süßstoffe o.ä. zu sich nehmen. Am besten ist da natürlich Wasser.
Viele haben eine schlechte Ernährung antrainiert bekommen, und diese dann leider weiter trainiert. Aber auch das kann man sich wieder abtrainieren, was natürlich seine Zeit dauert.
Ich bin immer wieder überrascht, wenn sich Kollegen über dieses und jenes Gesundheitsproblem ärgern und nicht mal auf die Idee kommen, sich eine Käsestulle mitzunehmen, statt jedes Frühstück in der Kantine Bulettenbrötchen, Currywurst mit Pommes oder Rührei zu essen.
Ich stimme dir in den meisten Punkten zu, allerdings:
Gerade die "regelmäßige" Einnahme von heutzutage viel zu zuckerhaltigen Nahrungsmitteln begünstigt doch eine Insulinresistenz, die Vorstufe einer Diabetes. Wer von uns beiden hat jetzt recht?
Genau deshalb sollten wissenschaftliche Studien solche Themen klären. Mit "gesundem Menschenverstand" kommt man da häufig nicht weit. Oder würdest du eine Corona-Infektion durch das Trinken oder intravenöse Verabreichen von Bleiche heilen wollen? Klingt halt plausibel wenn man nur gesundes Halbwissen hat, ist aber quatsch.
Ist ja ne tolle wissenschaftliche Methode, nach dem ersten Halbsatz das Zitat zu beenden und sich dann darüber zu echauffieren. Ich habe doch klar gesagt, dass man nur soviel Essen soll, wie man tatsächlich Hunger hat und Zucker reduzieren soll.
Man muss zu regelmäßigen Zeiten essen, damit der Körper in der Lage ist seinen Stoffwechsel daran anzupassen, und ein Rhytmus aus Essen -> höherer Blutzucker -> Insulin -> Abbau von Blutzucker -> Hunger, wenn Blutzucker wieder unten ist -> Essen zu schaffen.
Ich kenne z.B. viele Leute, die auf Arbeit ihre Mittagspause häufig um eine Stunde nach hinten verschieben, weil irgendwas wichtiger sei, und in der Zwischenzeit Kekse und Schoklade essen. Der hohe Zuckerkonsum und in der Folge Diabetis werden auch dadurch begünstigt, dass nicht zu regelmäßigen Zeiten ordentliche Mahlzeiten eingenommen werden.
Genug Obst und Gemüse ist enorm wichtig, ja!
Trotzdem hätte ich da ein paar Fragen und würde gerne deine Meinung hören.
Inwiefern denkst du, dass (unverarbeitetes Muskel-)Fleisch ungesund ist? Es ist doch eine super Proteinquelle.
Klar, es ist sehr unnachhaltig, und mit pflanzlichen Quellen kriegst du deutlich mehr Nähr- und Ballaststoffe, aber was ist per se ungesund daran? Für viele ist es eine kalorienarme Proteinquelle, und Protein verringert den Hunger.
Und was denkst du zu Innereien?
Ich selbst esse kein (Säugetier-)Fleisch und bin auf deiner Seite, würde aber gerne deine Gründe kennen.
Was soll an Fett ungesund sein?
Ich finde, Fett hat einen ungerechtfertigt schlechten Ruf und wird sehr missverstanden.
Die "gesunden" Fette wie Rapsöl sind super ungesund (insbesondere durch die oxidierten Omega-6-Fettsäuren), während die einst "ungesunden" Fette wie Butter gesundheitlich doch deutlich neutraler sind als angenommen.
Hast du seriöse Quellen, dass Fett per se ungesund ist?
Ich ernähre mich gleichzeitig enorm fettig und ballaststoffreich, damit fahre ich sehr gut.
Für meinen Stoffwechsel fühlt es sich am natürlichsten an, das ist ja bei jedem unterschiedlich.
Nur mein Geldbeutel ist nicht ganz so happy damit, wenn ich jede Woche ne Flasche Olivenöl weggluckele...
Ist Fett, auch sowas wie Olivenöl, auch für unter-/ gesundgewichtige Leute wie mich kritisch?
Wie kommst du darauf, dass regelmäßige Mahlzeiten so gut sind?
Dadurch erhöht man doch nur den planmäßigen Ausstoß von Ghrelin, wodurch man, ohne Kalorien- oder Nährstoffdefizit, Hunger bekommt.
Wieso denkst du, dass Süßstoffe schlecht sind? Gibt es deiner Meinung nach welche, die besser oder schlimmer sind?
Welche Getränke würdest du Leuten empfehlen, die viel süße Getränken (Softdrinks, Trinkjoghurt, usw.) trinken?
Welche Obstsorten sind deiner Meinung nach ungesund, welche gut?
Wieso hast du Rührei als ungesund bezeichnet?
Wie gut kennst du dich mit Ernährungswissenschaft aus? Würdest du dich in eine Richtung (z.B. Keto, Vegan, usw.) einordnen?
Fett ist grundsätzlich sehr gesund und auch wichtig. Es "genießt" zu Unrecht einen schlechten Ruf.
In den 70er Jahren (ca.) hat man gedacht, dass Fett den Menschen faul (im Sinne von arbeitsscheu) macht. Das stimmt zu gewissen Teilen auch, die Wirkung ist ein bisschen vergleichbar mit Marihuana. Auch die gesundheitlichen Vorteile (vor allem Linderung chronischer Schmerzen) lassen sich vergleichen.
Also mit Verlaub. Du haust hier Quatschstatements ohne Nachweis raus. Ich habe schon alleine keine Lust darauf zu antworten, weil das alles falsch ist und von dir nachweisbedürftig. Dazu kommen Pseudoargumente.
Ja, in Fleisch ist Protein. Ist in einen Zyankali-Cocktail mit Eiweißpulver auch.
"Fett per se ungesund?": Hat niemand behauptet.
"Butter neutraler als Rapsöl": Keine Quellen. Butter und Schmalz schneiden regelmäßig auf den letzten Plätzen bei wissenschaftlichen Studien ab im Gegensatz zu den pflanzlichen Alternativen.
Usw.
haben (leider) doch einige Leute, die ich persönlich gehört habe, schon mal behauptet. Zwar nicht hier im Thread, aber doch.
What? Ich habe einfach nur provokative Fragen gestellt, weil ich gute Argumente hören und, meiner Gesundheit zu liebe, überzeugt werden will.
Und das Zyankali-Fleisch ist ein absolut dämliches Strohmann-Argument. Wie gesagt, ich esse selbst kein Fleisch und würde ja auch gerne gesundheitsbezogene Argumente haben, die gegen den Konsum davon sprechen, aber es ist und bleibt eine super Proteinquelle.
Versuch mal, 400 g Erbsen oder 400 g Steak zu essen. Das erste macht viel schneller satt und ist zudem nicht so "vollwertig" wie Fleisch.
Und wo bitte bringe ich Pseudoargumente? Ernährungswissenschaft ist ein reines Minenfeld, und alles, was man sagt, ist ohnehin falsch.
Ja, das schon, vom Brennwert her ist es super. Das Problem sind die Hormone. Diese sind im Fleisch angereichert enthalten, was den Hormonhaushalt des Menschen durcheinander bringen kann.
Sind die Hormone nicht super schwer absorbierbar und somit wirkungslos weil sie durch die Verdauung zerstört werden?
Ähm, ja, das stimmt tatsächlich, viele Hormone werden nicht absorbiert. Sie sind aber trotzdem eine Belastung. Wie genau das funktioniert, kann ich dir leider nicht erklären. Es ist auch so, dass es nicht nur die Hormone sind. Es sind auch Schwermetalle, die akkumulieren.
Was Schwermetalle angeht wären Pilze und Fisch deutlich schlimmer
Ja, die auch. Es geht darum, wie hoch oben es in der Nahrungskette ist. Je höher oben, desto verunreinigter.
Innereien sind grundsätzlich super (zumindest manche davon), aber man muss wissen, wie man sie richtig zubereitet. Gerade in unserer heutigen Zeit ist dieses Wissen weitgehend verloren gegangen. Daher würde ich vom Verzehr von Innereien abraten.
Welche sind gut, welche nicht?
Leber z.B. kann sehr wertvoll sein. Mir fehlt da leider aber auch das Detailwissen.