this post was submitted on 09 Mar 2024
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[–] imsodin@infosec.pub 1 points 6 months ago

Also wenn ich die Änderung beim Care amendment (Rolle der Frau) lese, und meine link-sozial Biases spielen lasse, kann ich schon sehen warum man da Nein sagen würde: Da wird eine sinnvolle Änderung (Streichen der Reduktion der Frau als Mutter, und alleinige Verantwortliche für unbezahlte Care-Arbeit) mit einer starken Abschwächung des Schutzes eben dieser unbezahlten Care-Arbeit verbunden.

Vorher (emphasis mine):

[...] ensure that woman shall not be obliged by economic necessity to engage in labour to the neglect of their duties in the home.

Nachher:

[...] shall strive to support such provision [of care within the family].

Gut: Der Artikel betrifft jetzt Care in der Familie allgemein, ohne das auf Frauen/Mütter zu reduzieren. Schlecht: Vorher hat der Staat zu sichern, dass diese Care möglich ist ohne ökonomische Zwänge. Jetzt hat der Staat nur zu versuchen diese Care zu unterstützen. Das ist extrem viel schwächer, und löst bei mir alle Alarmglocken aus für eine neoliberale Abbau von sozialen Massnahmen. Persönlich bin ich ja dafür und halte es für gut für alle involvierten, wenn Elternteile arbeiten und Kinder in die Kita gehen, aber warum sollte das die einzige Variante sein: Viele möchten zu Hause sein und das finde ich auch ok. Und ich habe das Gefühl diese Haltung ist weit verbreitet hier, und in einer (ehemals?) sehr traditionell, katholischen Gesellschaft wie Irland kann ich mir gut vorstellen dass das auch so ist.

Allerdings sehe ich nichts dergleichen beim Family Amendment, also liege ich wohl eher völlig daneben mit obigen xD

Ähnliches nervt mich auch in der Schweiz bei Initiativen so häufig: Da werden extrem wichtige und gute Änderung häufig überladen. Manchmal ideologisch/absichtlich, aber manchmal scheint es mir auch einfach aus einer Übereifer hinaus: Aka "Wenn wir schon den Aufwand machen, dann doch gleich richtig". Und dann kommen halt auch Nebensächlichkeiten in die Änderung, die im besten Falle die Angriffsfläche erhöhen und im schlechtesten Fall ein Grund sind für viele abzulehnen, obwohl sie die Kernforderung eigentlich unterstützen.

[–] woobwub@feddit.de 1 points 6 months ago* (last edited 6 months ago)

"Überraschend" 😂 30-50% Wahlbeteiligung, meine Besten. Ich wette da haben zu 80% Menschen über 50 mitgewählt. Die jüngeren hatten an dem Tag sicher Fete oder so, auf jeden etwas besseres zu tun als da mit zu machen und ihre Meinung zu teilen.

Wenn Menschen sich nicht an ihre eigenen Grundwerten beteiligen, können sie sich auch nicht beklagen 🤷

[–] zipfelwurster@feddit.de 0 points 6 months ago (1 children)

Ich bin gerade mit einem Iren unterwegs und wir haben uns zufällig zu dem Referendum unterhalten. Er hat sich nicht an dem Thema Frauenbild gestört, sondern daran, dass dann eine dauerhafte Beziehung als Familie gelten solle.

Er meinte dass komplett ungeklärt ist was eine "dauerhafte Beziehung" letztendlich bedeutet. Auf Rückfragen von Journalisten an Politiker, wen die Formulierung jetzt genau einschließt, kam dann wohl die lapidare Antwort dass das die Gerichte in Zukunft schon klären würden. Technisch könnte das einen Sohn der seine Mutti pflegt oder eine langjährige 2er-WG einschließen. Ist ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber ist schon denkbar dass es da Graubereiche gibt.

Es klingt so als ob hier eine womöglich gut gemeinte Änderung überstürzt in die Verfassung eingebaut werden soll ohne dass geklärt ist, wen es einschließt und warum es nötig ist.

Ist jetzt alles rein anekdotisch aber halte es für denkbar dass der Spiegel hier seine Hausaufgaben nicht gemacht hat.

[–] zaphod@feddit.de 1 points 6 months ago (1 children)

Das waren zwei Referenden für die man unabhängig voneinander abstimmen konnte, eins zu Familien (67% Ablehnung), eins zum Frauenbild (74% Ablehnung), Wahlbeteiligung bei ca. 44%. Passt nicht so ganz zu deiner Anekdote, wirkt eher so, als ob ca. ein Drittel der Wahlberechtigten dagegen ist und bis auf eine kleine Gruppe scheint es dem Rest eher egal zu sein.

[–] zipfelwurster@feddit.de 1 points 5 months ago* (last edited 5 months ago)

Stimmt.

Die tagespost hat hier einen Artikel der plausibel klingt: https://www.die-tagespost.de/politik/es-ging-nie-um-modernisierung-art-248972

Da steht grob dass viel öffentliche Kritik im Vorfeld des Referendums laut geworden ist weil

  1. die Verantwortung für die Pflege von Angehörigen in der Familie verankert wird. Da gibt es wohl aktuell einen Fall vor Gericht wo es um die finanzielle Hilfe bei so einem Pflegefall geht. Die vorgeschlagene Gesetzesänderung würde dem entgegenstehen, da das dann Aufgabe der Familie ist.
  2. "andauernde Beziehungen" schwach definiert sind und das erst teuer und langwierig juristisch geklärt werden muss.
  3. beim Referendum allgemein viel gemauschelt und politischer Druck ausgeübt wurde.