this post was submitted on 08 Apr 2024
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Finanzminister Lindner zeigt sich überzeugt: Die Wirtschaft benötigt neue Impulse, um wieder zu wachsen. Dazu gehört für ihn auch die Arbeitseinstellung der Deutschen.

Bundesfinanzminister Christian Lindner fordert von den Deutschen, ihre Einstellung zur Arbeit zu überdenken. In der ARD-Sendung »Caren Miosga«, sagte er, die Arbeitsmotivation der Bürger sei wichtig für die Entwicklung der Wirtschaft. Man müsse den Menschen »Lust machen auf die Überstunde« sagte Lindner. Unter Umständen sei auch eine »Mentalitätsreform« notwendig, da Arbeit nicht nur eine finanzielle Funktion erfülle. »Arbeit ist doch auch Sinnstiftung, das strukturiert den Alltag«. [...]

top 26 comments
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[–] Don_alForno@feddit.de 3 points 5 months ago (1 children)

Und Überstunden strukturieren wie genau den Alltag, wenn abends keine Zeit mehr zum kochen bleibt, oder um seine Kinder ins Bett zu bringen?

Ich finde ja, wichtig für die Wirtschaft ist die Einstellung reicher Menschen zu ihrem Vermögen. Das ist schließlich mehr als nur Geld. Das soll ja auch dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Wir müssen Milliardären endlich wieder Lust machen auf die Umverteilung.

[–] meekah@lemmy.world 2 points 5 months ago

looks like meat is back on the menu, boys

[–] bw1faeh0@feddit.de 1 points 5 months ago* (last edited 5 months ago)

Hier bei uns kann man nicht mal 8 Stunden pro Tag arbeiten, da die Kita nur von 7-16 Uhr auf hat. Schon allein deshalb müssen beide in Teilzeit und versetzt arbeiten.

Erzähl mir nichts von Arbeitseinstellung.

[–] lichtmetzger@feddit.de 1 points 5 months ago* (last edited 5 months ago)

Ich frage mich ja, wann diese Artikel auch wieder aufhören. Das Gejammer diverser wohlhabender Bonzen über die faule Jugend und schlechte Arbeitsmoral hat zu Zeiten der Pandemie massiv zugenommen und seitdem liest man jede Woche einen Heuliheuli-Artikel in irgendeinem großen Blatt. Wir müssen mehr anpacken, das Avocadotoast weglegen, sind zu einer Agavendicksaftgesellschaft geworden...und was sonst noch alles an faktenfreiem Gewäsch in den Äther geblasen wird.

Damit löst man das Problem ja nicht. Wir brauchen Zuwanderung, Steuererleichterungen für Gering- und Mittelverdienende (mehr brutto vom netto) und eine stärkere Steuerbelastung für Reiche, um unsere Wirtschaft am Laufen zu halten. Ich kriege einen Hals, wenn ich sehe wie viele Abzüge ich habe und wie wenig es sich lohnt, von 32 auf 40 Stunden zu wechseln aufgrund der Steuerprogression.

Von der Generationenungerechtigkeit und der dystopischen Zukunftsvision, ohne Rente im Alter leben zu müssen, will ich mal gar nicht erst anfangen.

Aber vermutlich wird die Politik das die nächsten 10 Jahre weiter aussitzen (wird eh wieder CDU 2025) und wild mit den Armen wedeln, wenn bis dahin alles noch schlimmer geworden ist. Spätestens dann wird es sehr offensichtlich albern wirken, den Millenials, GenZ und Arbeitslosen weiter die Schuld zuzuschieben.

Solange es keine ernsthaften Bemühungen gibt, diese Punkte ernsthaft anzugehen und zu verbessern - weil es leichter ist, einfach rumzuweinen - mache ich meine 4-Tage-Woche und Dienst nach Vorschrift. Exakt die Stunden, für die ich bezahlt werde. Ich genieße lieber voller Freude meine Jugend als meinen Körper runterzuwirtschaften, unglücklich zu sein und im Alter nichts von all der Arbeit zu haben. Udo Jürgens hat nämlich auch nur Scheiße gelabert, mit 66 Jahren fängt das Leben NICHT an.

[–] gigachad@feddit.de 1 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (1 children)

Die Attacke zeigt keine Wirkung!

gigachad setzt Teilzeit ohne Lohnausgleich ein

...jetzt mal ernsthaft, Arbeit ist sinnstiftend und strukturiert den Alltag? Joa, im Idealfall stimme ich da zu. Kann man das jetzt auf Überstunden übertragen? Eine 50h/Woche strukturiert den Alltag??? Bruder ich krieg es bei einer 40h/Woche nicht mal hin zum beschissenen Zahnarzt zu gehen, erzähl mir nix von Mentalitätsreform. Typische neoliberale Dummschwätzerei.

[–] Kornblumenratte@feddit.de 1 points 5 months ago

Und genau da fängt das Problem, Lindners Denkfehler und ein Teil der Lösung an:

Wenn ich zu meinem Arbeitgeber sage "dann und dann hab ich Arzttermin", dann heißt es entweder "Ok", oder "Mist, da sind wir dann zu unterbesetzt, kannste verschieben?" und ich sag "Mal gucken" oder "nee". (Natürlich muss ich diese Stunden irgendwann vor- bzw nacharbeiten.)

Ohne auf Dauer die Arschkarte zu haben und im Burn Out zu landen kann ich meinem Arbeitgeber nur so viel Engagement und Loyalität entgegenbringen, wie er mir.

Wenn mein Arbeitgeber nur so tut, als ob ich ein wichtiges Element seines Betriebes bin, darf er sich nicht wundern, wenn ich ihn auch nicht wichtig nehme.

Andererseits wenn Du jetzt mit 40 h nicht zum Zahnarzt kommst, wären 50 h ja keine Verschlechterung – und Du hättest 10 h weniger Zeit Dich über neoliberale Werte zu ärgern. Win/win?

[–] theDuesentrieb@feddit.de 1 points 5 months ago

Ich verspühr, wenn überhaupt, Lust auf Generalstreik für die 30h Woche

Ach der "Bürgergeld-Empänger erhalten zu viel" Idiot will Leuten erzählen, welchen Wert die Arbeit hat?

Nein danke, ich brauche keine gelb übermahlte AFD Thesen

[–] Obonga@feddit.de 1 points 5 months ago

Junge. Stell dir vor du wirst fürs regelmäßige Scheiße labern so gut bezahlt. Neid lass nach.

[–] amiuhle@feddit.de 1 points 5 months ago (1 children)

Ich fordere von Christian Lindner, seine Einstellung zur Wichtigkeit von Wirtschaftswachstum zu überdenken. Nur weil die marktradikalen bei der FDP sich nix anderes sinnstiftendes im Leben vorstellen können heißt das ja nicht, dass es allen so geht.

[–] aaaaaaaaargh@feddit.de 0 points 5 months ago (1 children)

Wirtschaftswachstum ist sehr wichtig in einer Volkswirtschaft. Das Problem ist nur, dass Wirtschaft und Soziales seit Jahrzehnten gegeneinander ausgespielt werden, um guten Wind für Großkonzerne zu erzeugen. Sieh es mal so: eigentlich sollten es du und ich und alle hier sein, die die Wirtschaft lenken und nicht andersherum.

[–] amiuhle@feddit.de 0 points 5 months ago (1 children)

Wirtschaftswachstum ist sehr wichtig in einer Volkswirtschaft.

Nö. Im Kapitalismus ist das sehr wichtig. In einer Volkswirtschaft ist ganz allgemein wichtig, dass sie langfristig und nachhaltig funktionieren kann, und ob sich das mit exponentiellem Wachstum vereinbaren lässt, wissen wir noch nicht.

[–] aaaaaaaaargh@feddit.de 0 points 5 months ago (1 children)

Das letzte mal, als ich nachgeschaut habe, lebten wir aber in einer kapitalistischen Volkswirtschaft. Wie kommst du auf exponentielles Wachstum?

[–] sobanto@feddit.de 0 points 5 months ago (1 children)

Ich denke dass gemeint ist dass bei einem BIP von 100€ ein Wachstum von 5% im Jahr bedeutet dass es auf 105€ wächst. Um die quote von 5% zu halten sind für das nächste Jahr aber nicht mehr 5€, sondern 5,25€. Jetzt sind wir bei 110,25€, 5% darauf waren 5,51€. Sprich das dritte Wachstum ist trotz jeweils 5% um 10% höher als das erste Wachstum.

[–] aaaaaaaaargh@feddit.de -1 points 5 months ago

Okay, danke für das Beispiel. Ich verstehe es, aber das ist entweder wieder irgendeine besonders abstrakte Zinseszinsgeschichte über die 30te Ableitung und 80 Kofaktoren oder es ist einfach nicht exponentiell.

[–] Ekybio@lemmy.world 1 points 5 months ago (1 children)

Wird Zeit dass er und die ganzen anderen neoliberalen Deppen seiner Partei an der 5%-Hürde kleben bleiben. Ich kann diese politischen Saboteure nicht mehr sehen, wie sie dauernd was blockieren und den Menschen schaden.

[–] tanja@lemmy.blahaj.zone 0 points 5 months ago (1 children)

Man kann echt nur hoffen, dass dieses ganze neolib Zeug bald verschwindet.

Ich frage mich, was die Ampel machen würde, wenn es Die Linke statt der FDP wäre 😳

[–] Tiptopit@feddit.de 1 points 5 months ago

Wahrscheinlich Neuwahlen wegen Wagenknecht veranstalten

[–] DarkThoughts@fedia.io 0 points 5 months ago (1 children)

Unter Umständen sei auch eine »Mentalitätsreform« notwendig, da Arbeit nicht nur eine finanzielle Funktion erfülle. »Arbeit ist doch auch Sinnstiftung, das strukturiert den Alltag«

Arbeit macht frei?

[–] wieson@feddit.de 0 points 5 months ago (1 children)

Schön strukturierter Alltag, wenn ich nicht mehr weiß, wann ich nach Hause komme.

[–] DarkThoughts@fedia.io 0 points 5 months ago (1 children)

Und du praktisch sofort ins Bett kannst, weil du in ein paar Stunden schon wieder zur Arbeit musst.

[–] Tiptopit@feddit.de 1 points 5 months ago

Vielleicht könnte man dann einfach in so Gruppenunterkünften bei der Arbeit unterkommen? Schön mit hohem Zaun drum, dann kann auch keiner dein Zeug klauen...

[–] Tartufo@lemmy.world 0 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (1 children)

AchChrissi.txt

Wenn du mir Lust auf Überstunden machen willst, geht das ganz einfach: 10x mein Bruttostundenlohn (vom Monatsgehalt runter gerecht) in steuerfrei + 1 zusätzlicher Urlaubstag pro Überstunde. /s

[–] JoKi@feddit.de 1 points 5 months ago

Genau, während für Unternehmen schon 3-lagiges Klopapier existentbedrohend sein soll, wird von den Arbeitern erwartet ihre kostbare Lebenszeit ohne zusätzliche Wertschätzung einfach herzugeben weil "Mentalität".

[–] UESPA_Sputnik@lemmy.world 0 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (1 children)

»Arbeit ist doch auch Sinnstiftung, das strukturiert den Alltag«.

Sinnstiftend habe ich in meinem Leben bislang nur Arbeit wahrgenommen, die ich für private Zwecke oder im Ehrenamt erledigt habe. Erwerbsarbeit hat für mich nur dahingehend Sinn, dass am Monatsende Geld auf dem Konto ist. Ich beneide jeden, der seine Erwerbsarbeit auch darüber hinaus (zumindest teilweise) als sinnstiftend empfindet. Mir ist das in knapp zwei Jahrzehnten und in verschiedenen Jobs noch nicht gelungen.

[–] CosmoNova@lemmy.world 1 points 5 months ago

Als ob Lindner eine Ahnung von irgendwas hätte. Geschweige denn von sinnvoller Arbeit. Abgesehen davon sind Überstunden per Definition das genaue Gegenteil von „Struktur“. Der Typ faselt mal wieder nur dummes Zeug damit man überhaupt über ihn redet.