this post was submitted on 13 Jun 2023
37 points (100.0% liked)

Deutschland

6710 readers
14 users here now

Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.

Regeln

Bundesländer:

founded 3 years ago
MODERATORS
top 50 comments
sorted by: hot top controversial new old
[–] DubioserKerl@feddit.de 46 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (7 children)

Ich verstehe, dass das vermutlich nötig ist, weil die Kosten gestiegen sind, aber ich bin dennoch salty, dass das Primat des "Die Leistungen müssen erhalten bleiben" auch auf Schwurbel wie Homöopathie angewendet wird, und dass zur Kostenersparnis nicht erst mal der Verwaltungswasserkopf (brauchen wir wirklich 90+ gesetzliche Krankenkassen mit jeweils separater Verwaltung?) angegangen wurde.

Wobei, die Anzahl gesetzlicher Kassen sinkt zumindest kontinuierlich seit ein paar Jahrzehnten.

[–] agressivelyPassive@feddit.de 23 points 1 year ago (2 children)

Ich würde eher mal auf die Einnahmenseite gucken.

Die Krankenkasse ist ein Solidarsystem, aber dank privater Kassen kann man sich da quasi rauskaufen, das finde ich schon etwas befremdlich.

Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen.

Und bevor jemand wieder mit dem Argument kommt, dass Privatpatienten mehr Geld bringen als gesetzliche: Privatpatienten verdienen auch im Schnitt deutlich mehr und sparen häufig. Ich bezahle zB insgesamt gerade um die 1200€ im Monat für GKV, PKV würde mich 2-300€ kosten.

[–] oliver@friendica.xyz 7 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (4 children)

Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen.

this. Und dann können wir mit dem 2-Klassen-Rentensystem gleich weiter machen und uns ne Blaupause aus Österreich nehmen.

[–] Tvkan@feddit.de 4 points 1 year ago (1 children)

Bis auf die Sache mit den Vierbettzimmern, die bleiben bitte in Österreich.

load more comments (1 replies)
load more comments (3 replies)
[–] paschep@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen

Doch, ist es. Da die Privatversicherung kapitalgedeckt ist, sind die Einlagen der Versicherten von Art 14 GG geschützt. Und dieser Artikel ist in der Ewigkeitsklause vor Änderung geschützt. An diese Einlagen kann man also auf gar keinen Fall mehr ran.

[–] albert180@feddit.de 4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Es will auch keiner an die Einlagen, sondern dass auch Privatversicherte in die GKV einzahlen. Ein Solidarsystem wo die Extremkostenfälle in der GKV bleiben müssen weil nicht PKV Versicherbar, aber die Reichen sich aus dem Pool rauslaufen können und schön niedrige Beiträge zahlen ist Bullshit. Wer sich darüber hinaus versichern mag, kann das ja gerne tun. Selbst in der Schweiz oder Holland die wahrlich nicht linker ist als wir, muss jeder das Basispaket kaufen, und darüber kann man sich zusätzlich versichern. Aber es gibt keine private Vollversicherung die statt der obligatorischen abgeschlossen werden kann

[–] paschep@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)
[–] albert180@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

Es will ja auch keiner die bestehenden Verträge kündigen. Nur eine Pflichtversicherung in der GKV . Aber selbst wenn, dann lässt man halt die bestehenden Verträge laufen, aber jeder der derzeit keinen hat ist dann in der GKV Pflichtversichert und kann dann zusätzliche Privatversicherungen abschließen wie er fröhlich ost

load more comments (1 replies)
[–] thatgut0815@feddit.de 18 points 1 year ago (1 children)

Finde es auch befremdlich, dass einfach immer Beiträge angehoben werden, anstatt mal das System zu reformieren. Und nein, wir brauchen keine 90 Krankenkassen, die alle nahezu gleiche Leistungen bieten. Schön jede mit eigener Verwaltung, eigener iNnOvAtIvEr App und Filiale.

[–] FreeWildbahn@feddit.de 3 points 1 year ago (2 children)

Wir können ja schlecht jemandem verbieten eine neue Krankenkasse zu eröffnen, oder? Die sind doch in privater Hand.

[–] taladar@sh.itjust.works 4 points 1 year ago (1 children)

Natürlich kann der Staat solche Dinge verbieten. Dafür sind Gesetze da. Ob das sinnvoll ist steht auf einem anderen Blatt aber die Möglichkeit das zu tun besteht auf jeden Fall.

load more comments (1 replies)
load more comments (1 replies)
[–] oliver@friendica.xyz 9 points 1 year ago (11 children)

Wie @nicolegohlke schreibt: Dass trotz komplett auseinanderdriftenden Vermögensverhältnissen in so ziemlich jeder deutschen Finanzierungsdebatte Reiche komplett ausgeblendet werden, ist wesentlicher Teil des Problems.

Die Krankenkassen machen Verlust in Milliardenhöhe - Lauterbach will nun die Beiträge abermals erhöhen.
Die Lösung des Problems sind nicht höhere Beiträge oder gar Schließung von Krankenhäusern - sondern: die Beitragsbemessungsgrenze zu erhöhen, damit Löhne >5000€ einfließen.

Und das ist politisch nicht gewollt.
♻️ social.linksfraktion.de/users/…

[–] agarorn@feddit.de 9 points 1 year ago (1 children)

Jupp.

Wie wäre es damit: Jeder muss in eine gesetzliche Krankenkasse, und das ohne Beitragsbenessungsgrenze.

Und wenn irgendwer noch Privilegien behalten will, dann soll es eben erlaubt sein beliebig viel zusätzlich noch selbst zu zahlen.

[–] reddfugee@feddit.de 2 points 1 year ago (2 children)

Korrekt, die Beitragsbemessungsgrenze ist der Hebel, der genutzt werden sollte. So ist das in einem Solidarsystem: wer viel hat, soll viel geben.

Aber solange die FDP in einer Regierung sitzt, wird das leider nix.

load more comments (2 replies)
[–] A2PKXG@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

Wir sollte dankbar sein, dass es in Deutschland reiche gibt.

[–] letmesleep@feddit.de 2 points 1 year ago (2 children)

Ich will die auch nicht aufessen. Aber ein paar mickrige Prozentpunkte mehr Steuern könnten es schon sein.

load more comments (2 replies)
[–] albert180@feddit.de 2 points 1 year ago

Nein, die Lösung des Problems ist, dass sich abmelden aus der PKV nicht zu ermöglichen, sondern dass alle in der GKV versichert werden müssen

load more comments (8 replies)
[–] office_account@feddit.de 4 points 1 year ago (2 children)

brauchen wir wirklich 90+ gesetzliche Krankenkassen mit jeweils separater Verwaltung

Naja, trotz des Namens sind die gesetzlichen Krankenkassen immer noch unabhängige, privatwirtschaftliche Unternehmen.
Um das zu ändern müsste das System ganz massiv umgebaut werden.

[–] A2PKXG@feddit.de 4 points 1 year ago (1 children)

Ehm meinst du? Ich habe Mal nach der Techniker gegoogelt. Wäre es ein privatwirtschaftliches Unternehmen, dann gäbe es ja Eigner mit Gewinnabführung.

Davon konnte ich nichts finden. Stattdessen gibt es wohl eine Satzung, die über alles bestimmt.

[–] office_account@feddit.de 3 points 1 year ago

Vielleicht ist privatwirtschaftlich nicht der richtige Ausdruck, scheinen wohl alle Körperschaften des öffentlichen Rechts zu sein.

Was ich meinte, ist dass alle eigenständige Organisationen sind, die zwar stark reguliert sind aber nicht direkt dem Staat unterstehen.

[–] DubioserKerl@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

Um das zu ändern müsste das System ganz massiv umgebaut werden.

Müsste dann halt wer machen. Hat irgendeine Partei das im Programm?

[–] office_account@feddit.de 2 points 1 year ago

Nicht, dass ich wüsste.
Ist aber auch nicht einfach mal eben so zu machen, ohne Konsens mehrerer Parteien und wahrscheinlich über mehrere Legislaturperioden wird das nicht gehen.

[–] RQG@lemmy.world 4 points 1 year ago (1 children)

Da stimme ich dir zu.

Hinzu kommen Dinge wie up-coding, bei dem Krankheiten oft ohne Wissen der Patienten als eine schlimmere oder chronische Variante abgerechnet werden um mehr Geld zu bekommen. Oder völlig unnötige Maßnahnen die verordnet werden, wie fragwürdige Rehabilitationen und ähnliches. Ist natürlich ärgerlich, dass all sowas dann von unseren Beiträgen ebenfalls getragen wird.

[–] DerGepard@feddit.de 4 points 1 year ago

undefined> Oder völlig unnötige Maßnahnen die verordnet werden

Gleichzeitig dann auch noch an anderer Stelle diese Leistungen auf Krampf denen vorenthalten werden, die es benötigen, weil zB. die ausführenden Stellen ausgebucht sind.

[–] agarorn@feddit.de 3 points 1 year ago

Naja, 1970 waren wir bei 1815 Krankenkassen. Jetzt 90 ist doch schon deutlich weniger. Verstehe nicht wieso das ein großes Problem sein soll.

Aber eine Krankenkasse zu fordern würde doch aktuell auch nur eine Minderheit akzeptieren (das erinnert doch an DDR!1!1!1!)

[–] letmesleep@feddit.de 2 points 1 year ago

Die Homöopathie finde ich auch bescheuert, aber es sind eben auch nur ca. 20 Cent pro Versicherten. Das Zusammenlegen von Krankenkassen klingt zwar gut (Synergie!) und langfristig dürfte das auch Geld sparen, aber kurzfristig würde es mit Sicherheit einiges kosten. Allein die IT zusammenzuführen... Der Auftrag wäre eine Goldgrube.

[–] abcd@feddit.de 14 points 1 year ago (3 children)

Ich bin ja prinzipiell liberal und für einen freien Markt. Aber bei der Gesundheit sehe ich es ähnlich wie bei der Bundeswehr, Polizei, Bildung etc.

Stellt euch mal vor wir würden das Gesundheitssystem verstaatlichen. Alle in dem Bereich werden zu Beamten. 20-30 Versicherte könnten ohne Probleme einen ganzen Arzt finanzieren. Der Bund könnte mega Rabatte bei Pharmaunternehmen durchdrücken oder einfach selber in die Branche einsteigen…

[–] Thagor@lemmy.world 8 points 1 year ago (2 children)

Jo kann aber auch nach hinten losgehen wie zbsp das NHS in UK. In Deutschland haben wir schon 4.5 Ärzte pro 1000 Einwohner, was ich für eine deutlich realistischer Quote (als 30:1) halte. Weil ich würde mal sagen in eine Großstadt mit hohen mieten und 1.5-2 Sprechstunden Hilfen wird es wohl schon 15-20k Euro Kosten eine Arztpraxis zu unterhalten.

[–] derGottesknecht@feddit.de 11 points 1 year ago (1 children)

NHS wurde aber doch von den Tories über die letzten Jahrzehnte gezielt kaputtgespart um dann sagen zu können: "Seht ihr, das funktioniert staatlich nicht, lasst uns das privatisieren"

[–] DerGepard@feddit.de 8 points 1 year ago (1 children)

Damit sprichst du gleichzeitig eine gewisse Problematik an: Wenn das Gesundheitswesen verstaatlicht wird, wie schützt man es davor, zum politischen Spielball für ein paar wenige poltische Würdenträger zu werden?

[–] ebikefolder@feddit.de 9 points 1 year ago (3 children)

Man könnte es in der Verfassung verankern. Die Stelle mit Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit böte sich an. Zum Beispiel dergestalt, dass der Staat dafür verantwortlich ist im Fall der Fälle die körperliche Unversehrtheit wieder herzustellen.

load more comments (3 replies)
[–] office_account@feddit.de 3 points 1 year ago (1 children)

In Deutschland haben wir schon 4.5 Ärzte pro 1000 Einwohner, was ich für eine deutlich realistischer Quote (als 30:1) halte

In Deutschland kannst du aber auch zT mal ein halbes Jahr auf einen Termin bei einem Spezialisten warten oder musst dutzende von Hausärzten anfragen ob sie denn *bitte *neue Patienten aufnehmen.

load more comments (1 replies)
[–] A2PKXG@feddit.de 3 points 1 year ago

Die Rabatte für Medikamente sind momentan schon so hoch, dass einfach gar nicht mehr geliefert wird, weil man durch jede Lieferung Geld verliert. Ich weiss nicht, ob niedrigere Preise da helfen würden.

[–] letmesleep@feddit.de 2 points 1 year ago

Der Bund könnte mega Rabatte bei Pharmaunternehmen durchdrücke

Naja, könnte er eigentlich jetzt schon. Die GKV verhandeln als Block. Klappt nur häufig nicht so gut. Oder manchmal zu gut. Preisregeln gelten ja als eine der Ursachen für die Lieferprobleme, die wir derzeit sehen. Einfache Lösungen gibt es hier echt nicht.

[–] A2PKXG@feddit.de 8 points 1 year ago

Das Gesundheitssystem ist der Rente ähnlicher, als den meisten bewusst ist. Die Mehrheit der Einnahmen liegt bei Arbeitnehmern, die Mehrheit der Ausgaben bei Rentnern.

[–] Gigg44@feddit.de 6 points 1 year ago (17 children)

Ist schon komisch die Schuldenregel soll doch angeblich dazu fuhren das besser gewirtschaftet wird ohne neue Einnahmen zu generieren zu müssen. Und dann auch die Lohnkosten steigen zu lassen. Wie will die FDP das ihren Gläubigen verkaufen?

load more comments (17 replies)
[–] letmesleep@feddit.de 3 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Das nervigste an der Diskussion ist, dass Lauterbachs sinnvollstes Projekt, die Krankenhausreform, bereits jetzt verunglimpft wird und aufgrund von präventivem Gehorsam nicht so groß ausfällt wie notwendig. Ein kontrolliertes "Krankenhaussterben" wäre eine gute Sache. Es geht mir gar nicht einmal darum, dass das Geld sparen würde. Das ist nur ein netter Bonus. Es geht vor allem darum, dass das zusammenlegen der meisten Krankenhäuser die Überlebenschancen von Patienten deutlich erhöhen würde. Kleine Krankenhäuser sind für Patienten gefährlich, weil die behandelten Ärzte weniger stark spezialisiert sind. Es ist nun einmal besser, wenn eine Chirurgin den Eingriff schon 1000 mal gemacht hat. Aber das geht nur, wenn sie sich auf diesen einen Eingriff spezialisiert hat. Klar, auf dem Land kann es dann nervig sein kranke Angehörige zu besuchen, aber würde dann doch lieber eine Stunde in die nächste Stadt fahren als fünf Minuten zum nächsten Friedhof.

https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/statt-1400-deutschlandweit-experten-600-grosse-krankenhaeuser-wuerden-deutschland-reichen/24592918.html

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/daenemark-weniger-krankenhaeuser-sind-gut-fuer-die-gesundheit-16589065.html

[–] albert180@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

Nur dass es im Notfall unter Umständen auch Mal schnell gehen muss. Abgesehen davon gibt es bei Eingriffen wo die Überlebenswahrscheinlichkeit stark von Erfahrung abhängt auch heute schon Mindesteingriffsmengen

load more comments (1 replies)
load more comments
view more: next ›