Ich weiß, dass die Frage eigentlich unlösbar ist, aber es interessiert mich, was andere Leute davon denken. Klingen „die Vibe“ und „das Vibe“ schlecht für euch? Hat jemand irgendeine Ahnung zur Etymologie?
Für Kontext, es gibt ein paar Regeln für das Genus fremder Worte (wer möchte, kann weiter scrollen):
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Wenn die Form des Wortes im Deutschen existiert und immer das gleiche Genus hat, hat das Wort normalerweise dasselbe Genus, z.B. die Shrinkflation.
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Fremdwörter, die Synonyme auf Deutsch haben, können das Genus dieses Synonyms kriegen, z.B. heißt es der Post, weil „post” synonym für „Beitrag” ist.
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Fremdwörter sind sonst normalerweise neutral, z.B. das Banjo.
„Vibe” kommt von der englischen Abkürzung für „vibration“, welches auf Deutsch weiblich wäre. Deutsche Synonyme dafür sind meistens weiblich, z.B. die Stimmung, die Laune, die Schwingung, die Atmosphäre…
Gibt es vielleicht andere Eindeutschungsmöglichkeiten?
Interessante Frage. Hab auch keine Ahnung, nur Überlegungen, die mir dazu gerade kamen.
Vibe wird auf Englisch sehr häufig mit definitem Artikel benutzt, also eigentlich meistens "the vibe" und nicht "a vibe" (dann eher mit Adjektiv dazwischen "a strange vibe"). Vielleicht klingt deswegen "der Vibe" für deutsche Ohren am richtigsten, weil der am ähnlichsten zu the klingt?
Allerdings gilt das ja bestimmt auch für andere Wörter. Man sagt ja zum Beispiel auch nicht "a shrinkflation". Vielleicht weil es so ein kurzes Wort ist?
Edit: Also mit dem kurzen Wort meinte ich, vielleicht verbinden sich dadurch Artikel und Wort eher zu einer Einheit.
Da könntest du auf der richtigen Spur sein! Ich habe mich auch gerade gefragt, ob das Wort vielleicht nicht von deutschen Muttersprachlern eingedeutscht wurde. Daher könnte es die normalen Regeln verletzen.
Es war super schwer ein Beispiel zu finden und ich weiß nicht wie weit verbreitet der Begriff eigentlich ist (bin Englischmuttersprachlerin) aber auf englisch sagt man „a spoonerism“, welches auf Deutsch „ein [mask] Spoonerismus“ heißt. Das ist natürlich nur ein Beispiel aber es wird manchmal übertragen.
Da hast du recht, glaube ich, aber vielleicht aus einem anderen Grund: Die Länge des Wortes könnte als formfolgendes Genus gelten. Einsilbige Wörter und zweisilbige Wörter, die dem Muster: [Konsonant] /[Vokal] /[Konsonant]/[e] folgen, sind typischerweise maskulin (oder im letzteren Fall auch möglicherweise weiblich). Vielleicht wurde „Vibe“ als selbstständiges Wort eingedeutscht, und nicht als Abkürzung?
Ich denke, shrinkflation war auf jeden Fall ein schlechtes Beispiel von meiner Seite, weil ich denke, dass da die Regel "endet auf -ion -> weiblich" sowieso überwiegt, weil sie eine der konsistentesten Regeln ist. Mir fällt gerade nur auch kein besseres ein.
Das wird ziemlich sicher der Fall sein, ich glaube nicht, dass viele das als Ankündigung für Vibrations wahrnehmen. Mir selbst war das auch lange nicht klar.
Ich hatte auch überlegt, ob es da wohl eine weitere Regel gibt, aber als Deutsch-Muttersprachlerin kenne ich die meisten Regeln dazu nicht als explizite Regeln, sondern nur als was sich richtig anfühlt. Aber hier hat mich verwundert, dass es das Weib heißt, obwohl Weib und Vibe sehr ähnlich klingen.