Ich bin momentan im dritten Semester an einer Uni und ehrlich gesagt weiß ich nicht wie ich es überhaupt bis hierhin geschafft hab. Freund*innen habe ich bis jetzt nicht, alle Leute mit denen ich zu tun hab sind auf dem Niveau "Mitstudierende deren Gesicht man kennt" mit ein paar Ausreißern die man sogar namentlich kennt. Grund dafür sind - laut professioneller Selbstdiagnose - eine Angststörung sowie eine eher ungewöhnliche Essstörung, wobei schönerweise eine positive Rückkoppelung zwischen beiden herrscht.
Jetzt weiß ich nur nicht, wo man Hilfe erhält. Klar, es gibt eine psychotherapeutische Beratungsstelle des Studierendenwerks - Terminvergabe natürlich nur persönlich oder telefonisch am Vormittag - aber hilft die dann auch weiter? Oder läuft die Beratung darauf raus, dass einem gesagt wird man solle sich professionelle Hilfe suchen?
Ebenso könnte ich mich telefonisch vermutlich sämtliche Psychotherapeuten in 50km Umkreis anrufen und nach einem Termin fragen, wobei ich nicht weiß, ob ich mir sowas jemals antun werde.
Von der 116 117 hab ich auch schon mitbekommen, nur sollte man da ja erst anrufen, wenn man einfach keinen Termin erhält.
Kleine Anmerkung: ich wollte diesen Post bereits Anfang Januar erstellen, hab aber erfolgreich prokrastiniert und verdrängt.
Also: was soll ich machen? So weitermachen wie bisher ist keine gute Option, ich fürchte aber es wird darauf hinauslaufen.
Die psychosoziale Beratungsstelle ist definitiv eine richtige Anlaufsstelle für dich.
Für mich war es damals so, dass ich erst nen langen Bogen mit Fragen ausfüllen durfte wie es mir ging, bevor ich mit nem Psychiater gesprochen habe. Mir wurde dann eine Liste mit Therapeut*innen gegeben, die von der Therapieart/Fachasurichtung passen sollten, bei denen ich mich melden sollte und dabei erwähnen solle, dass ich dort war und empfohlen wurde. Außerdem habe ich angeboten bekommen an einer Selbsthilfegruppe für Studierende teilzunehmen.
Ich kann dir nicht sagen, wie genau die vorgehensweise bei dir und der Stelle deiner Uni sein wird. Aber ich denke, dass das eine gute Anlaufstelle sein wird, da sie für Studierende wie dich auch gemacht ist, dir dort zugehört wird und versucht wird eine passende Unterstüzung zu arrangieren.